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1973-84

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hallucinogenindub.jpg (9459 Byte) in dub
HALLUCINOGEN

(Twisted/EfA) (25.10.2002)
in dub live
HALLUCINOGEN

(Twist/HÁrt) (29.05.2009)
when machines exceed human intelligence
HARMONIC 313

(Warp/Rough Trade) (06.02.2009)

MARK PRITCHARD nannte sich bereits als Solist oder mit Partner: RELOAD, GLOBAL COMMUNICATION, LINK, JEDI KNIGHTS, TROUBLEMAN und HARMONIC 33. Klar, dass man bei so simpel-stereotypen Projektnamen zu Eigenanlässen wesentlicher Neuanschaffungen zur elektronischen Klangerzeugung stets den Namen wechselt. Jetzt heißt als allerneuestes das Alter Ego HARMONIC 313 - angelehnt an den Area-Code von Detroit und Freundschaftserklärung an die Detroiter Elektronik-Szene.
Dabei besitzt dieser Pionier der ernsthaften Electronica eine so günstig knackige Vor- und Zunamenkombination, dass man kaum versteht, warum er sich mit kaputtenen Tags so zugekleistert hat.

Doch Mark ist ne Marke, residiert nun in Perth/Australien, der einsamsten Großstadt der Welt (keine andere Großstadt weist zur nächsten Großstadt eine entsprechende Entfernung auf), meistens wüstenheiß, staubtrocken und absolut unsexy. Was will er genau da? Die Künstler-Info bietet uns keine Erklärung, wir finden hier lediglich Aussagen, die uns an die Größe des Künstlers gemahnen wollen: "Über seine musikalischen Großtaten unter seinem Alter Ego JEDI KNIGHTS (1995-1996) müssen an dieser Stelle wohl keine großen Worte mehr verloren werden." Von den folgend genannten "denkwürdigen Releases" kennt man auf Dub-O-Rama überhaupt nichts. Was sucht einer, der künstlerisch, gesellschaftlich anerkannt ist, dort? Kreative Unabhängigkeit, sexuelle Entsagung, Wandlung?

Nun: Es werden tonale Phantasien nur in Miniaturen als elektronische Kleinkapriolen ausgemalt, und sind sie noch so detailliert vorzüglich: Es ist eine Art Ton-Fetischismus, wie man ihn aus der modernen E-Musik kennt. 
Das Teil beatet nicht, will nicht beaten: Durch platt peitschige Klänge, schlappe Zufallsunterbindungen von in Not geratendem beaten müssens, nach Schuhkarton klingenden Beats, gelegentlicher Disrhythmie und betont nachlässiger rhythmischer Phantasie wird der rhythischen Phantasie des Hörers Verweigerung auferlegt. 

Auf 'when machines exceed human intelligence' erscheinen köstlich-raffinierte Sounds, detaillierte Feinarbeiten a la "machines are going out of control"!
Mal hier Detroit Electronics, dort alte StarTeck-Zukunftsutopien, anstrengend wirkenden C64-Sounds, die den Titel entsprechend gemahnen wollen: 'Wir geben euch Menschen nicht den Beat, den ihr braucht!'
So sind die Tracks, die aus dieser "Gemeinheit" heraustreten und befreit von solchem klaustrophophischen Zwang (von uns betrachtet) wirken, die besten: 'köln', das sich manisch angelehnt an deutsche Electro-Zeiten von KRAFTWERK bis DAVID BOWIE´s Berlin-Phase wie unter tropischer Sonne räckelnd ausspannt, 'call to arms', ein unruhiger, atmospärischer, rhythmisch gespannter Track, der anscheinend aufzuzeigen gestaltet ist, wie nah Gewaltlosigkeit und -bereitschaft im Menschen liegt und freilich der Hip-Hop-Ausleger 'battle star', ein Big Beater, der EMINEM im schnarchenden Schlaf zu überraschen wollen scheint. 

Ein Werk für Warp-Fans, sinnhaft zu erschließen erscheint es aus der Sicht eines Dub-Fans nicht!

BG   

p.s.: Notiz zum Label Warp-Records:
Einst waren Warp Records mit ihrem frühen Aushängeschild APHEX TWIN angetreten, latente Zerstörungen und Entfremdungen menschlicher Interessen und Leidenschaften durch Arbeitsprozesse des tertiären Arbeitssektors Dienstleistungen am Menschen selbst musikalisch zu demonstrieren, als subversives Folge- und Kontrastmodell zur Industrial Music (sekundärer Sektor Industrie, Musik auf Instrumenten und metallenen Gegenständen, oft maskulin-martialisch). Brotbands des Labels waren dabei bisher vor allem NIGHTMARES ON WAX und BOARDS OF CANADA. Es gibt wohl kein vergleichbares Label dieser Größe, das Künstlern, die sich innerhalb des beschriebenen Labelprogramms in Szene setzen, eine so günstige Basis bietet. Den jüngeren Entwicklungen des Labels (Releases mit einer nicht mehr von Rhythmik diktierten, sondern eher einer an Tönen detailfreudig-experimentellen Elektro-, ja an der Grenze zur E-Musik schleifenden Sache) folgt nun eine junge, eingeschworene Fangemeinde.     

sonn und sond
HEY-O-HANSEN

(Pingipung/Rough Trade) (26.06.2009)

Auf das kleine Label Pingipung mit seinen eher ungewöhnlichen Releases - manch Musikhörer mag sie schräg nennen - bin ich über das Album "Schön, dass du mal wieder reinhörst" von Peter Presto aufmerksam geworden. Das war schon eine skurrile erste Begegnung mit einer ganz eigenen Herangehensweise an das Genre Dub. Sparsam, mitunter witzig und nachhaltig überzeugend. Und so geht es auch bei Hey-O-Hansen weiter! Hinter dem Projekt stecken die beiden österreichischen Nerds Helmut Erler und Michael Wolf. "Aufgezogen im Offbeat der Tiroler Volksmusik und banderfahren im Offbeat des Ska und des Rocksteady" (Infotext) leben und arbeiten sie mittlerweile in Berlin. Die Tracks kommen bezüglich der Klangästhetik als Lo-Fi daher. Zugleich wird jedoch deutlich, dass hier mit feinstem Studioequipment gewerkelt wurde. Doch allein das macht den Reiz des Albums nicht aus. Es ist vielmehr das Moment der Überraschung. Hier kann sich der musikgeschulte und wetterfeste Dubhead mehr als einmal am Kopf kratzen. Denn so etwas hat man noch nicht gehört. Völlig selbstverständlich begnen einem etwa ein Akkordeon und ein Lee Perry-Sample. Der Altmeister Perry schwingt eh als Urpate ständig mit und wäre - so er noch aktiv produzieren und nach neuen Wegen suchen würde - vielleicht bis heute an einer ähnlichen Stelle angelangt. Nur würde er vielleicht nicht die Nähe zum Chanson suchen und hauptsächlich auf deutsche Texte setzen. Na, jedenfalls, um jetzt wieder von Perry wegzukommen, ist das gesamte Album sehr erfrischend und ausgeklügelt gemacht. Überall begegnen einem interessante und zuweilen witzige Ideen. Es wird also nie langweilig!

Karsten Frehe


we so horny
HEY-O-HANSEN

(Kompakt/Rough Trade) (28.05.2010)

Bereits der Vorgänger wurde im DubBlog und von Irieites jubelnd besprochen, diesmal sagt der Pressetext: "Superbe Austro-Dub-Bombe! Auf 'we so horny' nehmen Hey-O-Hansen Dub-Rhythms der 50er bis zum Electronic Dancehall auseinander (es sollte wohl heißen 'in Dub Rhythms der 1950er bis..., d. Verf.) und setzen sie im Gewand des Dubstep neu zusammen. Ein Album, das in seiner monolithischen Geschlossenheit aus Drums, Bass, knarzigen 80er-Jahre-Synthies, Bläsern und Echos wie eine alpine Felswand aus der Berliner Ebene ragt." (Pressetext)
acid dub nucleik
HIGH TONE

(Jarring Effects/Frankreich-Import) (April 2002)

wie soll man eine emotion beschreiben? jeder, der das einmal probiert hat, weiß wovon ich rede. was hightone mit ihren veröffentlichungen jedes mal, jedoch niemals so perfekt wie hier gelungen ist, ist es, ein gefühl zu vermitteln. verbundenheit, tiefe, fließen, leben.  hightone selbst beschreiben ihre musik als fusion der drei elemente 70´s dub, elektronischer musik und tiefem ethnoeinschlag, angesiedelt irgendwo zwischen indien und tibet, immer aber in sichtweite jamaikanischer rhythmen. damit ist eigentlich schon alles gesagt, vorausgesetzt, man hat ihre musik jemals gehört. musik, die gleichzeitig tanzbar ist, euphoriesiert, einen schweben lässt und auf ihre eigene art eine unglaubliche dynamik entwickelt.

über unglaublich warme, tiefe Bässe spinnt sich ein abwechslungreiches, melodiöses und dynamisches netz, das zu keiner sekunde den gedanken an langeweile oder fehlende inspiration aufkommen lässt. vielmehr ist dies eine vollkommen eigene art von musik, eine vollkommen eigene art von dub, welche an jeder nur erdenklichen ecke mit überraschungen und gelungenen ideen aufwartet, und einen, sobald man sich einmal darauf eingelassen hat, dass hier etwas ganz besonderes passiert, nicht mehr loslässt. die vertonung eines gefühls, eines lebensgefühls, das erweitern des horizontes.

vergleichbare acts finden sich ebenfalls in der französischen dub-szene, stellvertretend seien lab°, löbe radiant dub system und kaly genannt, einen guten einstieg bildet die french dub connection reihe.

Slowhandman

wave digger
HIGH TONE
(Jarring Effects/Rough Trade) (29.08.2005)

out back
HIGH TONE

(Jarring Effects/Import) (17.05.2010)
dis(cover) showcase
HOTDROP

(Lafamillemusic/IT-Download) (22.02.2010)

This album rocks in the tense of reggae and dub! From the real Madrid with soulful dub reggae we have HOTDROP with real guitars and drums, mindful dub phantasy and a bunch of wonderful tracks! 

hydrophonicsgrowingroom.jpg (6934 Byte) from the growing room
HYDROPONICS

(Dubhead/Indigo) (20.05.2002)

bagua
HYPNOTIX

(
Barbarity/EfA) (10.10.2003)

Wie bereits auf dem vorangegangen Album angedeutet, ist 'bagua' nun der endgültige Zug der HYPNOTIX zu kulturell-supporteten Africa-Festivals geworden, auf denen sie schwunghaft, relaxt und ehrgeizig afrikanisch-asiatische Tunes und Popmusik in ihrem Sinne verschmelzen lassen. Ihr gelegentlicher Reggae-Off Beat ist definitiv verschwunden, manche dubtechnische Schmankerl sind jedoch, wenn auch spärlicher als zuvor, vorhanden.

In Süddeutschland und Sachsen, unweit von ihrem Prager Domizil, haben sie inzwischen jeden passenden Club bespielt und Fans gefunden, in den osteuropäischen EU-Beitrittsländern vom Baltikum bis Ungarn gelten sie gar als unangefochtene Trance-Dub-Band. Und auch in Westeuropa ist die Band schon viel  herumgekommen. Sie haben verschiedene Verträge mit westeuropäischen Labels erreicht - welch anderer Pop-Act aus den oben erwähnten Ländern kann so etwas vorweisen! Dennoch geben sich die HYPNOTIX auf ihrer neuen Veröffentlichung eher melancholisch und stimmen manchmal gar traurige Tunes an. Immerhin: 'in the mirror' und 'jungle bells' fetzen doch noch einigermaßen ab!

Zwar spricht das Bandinfo eingangs von "Hypnotix goes Asian Underground mit Mohsin Mortaba & MC Strictly Orange", doch Text und Gesang des Bengalesen MOHSIN MORTABA folgt den Spuren seines senegalesischen Vorgängers BOURAMA BADJI mehr, als er eigene asiatische Noten und Innovationen (etwa in 'dole dole') einfügt. Es scheint, dass mit BADJI´s Weggang der Band auch etwas an Charisma und Heiterkeit verlorengegangen ist. So fehlt 'bagua' denn auch etwas an beherzter Linie, die ihren Vorgängern eigen war. Die World Music-Gemeinde und die Fans der Band werden jedoch auch diesmal nicht enttäuscht sein, denn die musikalischen Raffinessen der Band und die Produktion von LOUIS BECKETT (ASIAN DUB FOUNDATION, AFRICAN HEAD CHARGE) lassen auch diesmal nichts zu wünschen übrig.   

 

 various artists    
hifidelitydubsessions4.jpg (11502 Byte) HI-FIDELITY DUB SESSIONS chapter four
sampler

(Guidance/EfA) (22.11.2002)

tracklisting:
REGGAE DISKO ROCKERS feat. HORACE ANDY - baby
SEE-I - why not tonight
TICKLAH feat. ROB SYMEONN - queen dub
ROOTS COMBINATION - wicked a go dub it
CUTTY RANKS - the stopper (richard dorfmeister dub)
INTERNATIONAL OBSERVER - london
DADDY OUS - line fi blow
BOOZOO BAJOU - bakar
TOSCA - orozco (dubphonic remix)
TOSCA - honey (supatone dub)

 

HITEK by METEOSOUND
various artists

(Meteosound/Alive) (21.06.2004)

Meteosound, das kleine aber feine Dub Label aus Berlin, war und ist bei Irie Ites.de - wie auch bei Dub-O-Rama, d. Webmaster - immer gerne gesehen, da im Zentrum des Programms intelligenter Dub steht, der sich zudem nicht scheut, Grenzen zu anderen Genres mühelos zu überschreiten. Doch könnte dies ehrlich gesagt Bestandteil einer Definition des Begriffes "Dub" im Generellen sein. Mit 'Hitek' liegt eine neue, erlesene Compilation vor. Gefeatured wird wieder kunstvoll gemachter Dub - mit Hip Hop und Techno-Flavors angereichert! Dabei geht es nicht in erster Linie um Tanzbarkeit, sondern oft um das Experiment an sich - ohne sich dabei jedoch in allzu frickeligem Künstlertum zu verlieren. Mit dabei sind Künstler und Projekte wie The EXPOSURES, WUZI KHAN, ANDEREAS TILLIANDER, BUS (feat. EARL 16 - neben sechs weiteren Tracks auf dem Album bislang unreleased) und der "Klassiker" von Fenin: 'driven'! Gleich der Opener empfängt den geneigten Hörer mit einem eher experimentell startenden 'magic says' von DABRYNE. Klingt zunächst ganz so, als ob man sich in einer Zeitschleife befindet, die sich dann jedoch zunehmend lockert. HEADSET bietet auf 'back before' minimalistischen Hip Hop mit Dub-Bassline. Nett! Während The EXPOSURES mit 'post-crossing' einen gelungenen, düsteren Filmsoundtrack abliefern, nervt der TOM THIEL-Remix von CONTIVA's '8 Eyes' ein wenig. Klingt ganz so wie ein nerviges Ticken einer Uhr - etwas zu verwurschtelt! Ganz klasse ist wiedereinmal MC SOOM-T, die ja bereits mit ihrer Band MONKEYTRIBE aus Glasgow für Aufsehen sorgte. Ihr Rap-Stil ganz in der Tradition einer Spoken Word-Performance gepaart mit Dub Poetry ist einmalig! Ebenfalls toll sind THE ORB ('green ginger' - Bus Dub Mix) und BUS feat. die wunderbar sanfte Stimme von EARL 16 bei 'simple way'! Etwas experimenteller wird's dann wieder gegen Ende mit Apparat, THOMAS FEHLMANN und ANDREAS TILLIANDER bevor es dann mit 'my world is spinning' einen wunderschönen, eingängigen Tune von ROOTSMAN feat. HORACE ANDY zu hören gibt. Der ist ebenfalls auf dem neuen ROOTSMAN-Album 'tales from the hood' (SUBVERZION) zu hören. Alles in allem ein Album mit Stil!!!

Karsten Frehe

     
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