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1973-84

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magnetic learning center
TELEDUBGNOSIS

(
WordSound/EfA) (30.05.2003)
der zeitschritt
TEMPONAUTA

(Tehnika/Zyx)
(25.10.2004)

Das slowenische Tehnika-Label glänzt programmatisch mit raffinierten, zeichnerisch sparspam auf Folien eingearbeiteten Covers anstatt Papiercovers und Booklets. Hinter dem Label steht unter anderen ein Laibach-Musiker, die typische Elektro-Szene des Landes zu fördern. "Der Zeitschritt" von TEMPONAUTA steht dafür dubtechnisch in Saft und Kraft: marktrelevant oder leichtgewichtig? 

Ebenfalls Ende letzten Jahres veröffentlichte das Label eine VÖ der OUROBOROTS, deren Release sich sowohl wie eine Bewunderung des KRAFTWERK-Sounds als auch seine Transportation in neue Szenen anhört. 
Das hier vorliegende Album von TEMPONAUTA experimentiert hingegen sehr aufgeschlossen mit Dub.

Ein sehr dumpfer, kaum zum Tanzen anstiftender House-Beat trifft auf stets verechote, plastikartig mal wie auf Holz, mal Metall treffende Geräusche, ganz ehrlich, es klappert auf 'der zeitschritt' wie Storch!
Dabei kokettieren TEMPONAUTA gar mit Eigenarten der E-Musik 'musik concrete', in dem sie in End- und Anfangsphasen ihrer Stücke städtische Straßengeräusche einarbeiten: Automobilverkehr, des alles übertönt. 

Das reine Instrumentalalbum groovt in einem sehr verhaltenem, düsteren House-Style, Dub und Techno anbei, zieht manchmal auch Off-Beat-Reggae-Style ins Programm und bietet gelegentlich musikalisch reife Momente, aber auch nervige Belanglosigkeit auf.
Neben neun Phantasiewort-Titeln wurde der einzige im Titel deutsch bezeichnete Track 'der zeitschritt' zum LP-Titel gekürt, um im deutschsprachigen Raum Aufmerksamkeit zu erregen. Das anscheinende Debutwerk fasst aber weder in die Zeit noch in den Schritt, da es sich zwischen heiter und wichtig, Aufregung und Tristesse nicht entscheiden will.
     
presents
10ft. GANJA PLANT

(Roir/Cargo) (08.06.2007)

In nebulösen Schwaden hängen die Gerüchte um die öffentlichkeitsscheuen 10ft. GANJA PLANT aus dem äußeren Nordosten der USA, die ein Nebenprojekt der bekannteren Reggae-Band JOHN BROWN´S BODY sein sollen. Das passt ganz zur Imagepflege des seit jeher auf obskure Acts setzende New Yorker Roir-Label.

Drei Alben haben sie inzwischen dort veröffentlicht, nun hat sich Roir entschieden, das 'Debutalbum' der Band zu veröffentlichen. Trotz intensiver Recherche sind Angaben zum Ursprungslabel, dem damaligen Release-Date oder gar Reviews zu "presents" im IT nicht zu finden - es war wohl ein lokales Ereignis im privaten Fankreis. 
Dabei hätte es ruhig bleiben dürfen, denn 'presents' entpuppt sich im Zusammenspiel von Drums und Bass als recht wackelig und in der Interpretation als unsicher - jeder A/R Manager eines renommierten Roots-Labels hätte darüber gelächelt mit dem Kommentar: Meldet Euch in zwei Jahren mal wieder.

Allerdings: Drei der zehn Stücke sind "in Dub" und alle drei sind besser als der Rest des Albums. Besonders 'why can´t they tell me the good news?' ragt als bester Track des Albums über den Rest hinaus - eine EP unter diesem Titel mit vier Tracks wäre wohl eine glücklichere Variante gewesen, das Schaffen der Band vor dem Vertrag zu präsentieren.

BG     


   
the richest man in babylon
THIEVERY CORPORATION

(ESL music/Soulfood) (30.09.2002)

outernational sound
THIEVERY CORPORATION

(ESL music/SoulFood) (18.06.2004)

El mundo elegante! Mach aus der Plattitüde 'international sound' ein 'outernational sound' und schon hast Du einen raffinierten semantischen Kick. So arbeitet die Werbung, so verblüfft die Musik der THIEVERY CORPORATION.

ROB GARZA und ERIC HILTON sind Musiker/Producer/DJs kombinieren ein hohes musikalisches Anspruchsdenken mit der Lust am Stöbern in aller Herren styles, immer auf der genussfreudigen Suche nach dem, was ihnen gefällt. Dabei haben sie - in Sound und Style der Wiener Chill Out/Dub-Szene nicht unähnlich - die Techniken des Dub oft und gerne spielen lassen.   

Neben eigenen Einspielungen ist 'outernational sound' - nach 'dj kicks' und 'sounds from the verve hi-fi' - nun ihr dritter DJ Mix. Die Grade ihrer Bearbeitung der Einspielungen sind schwer zu beurteilen, aber mit Sicherheit vorhanden - immerhin geben sie ja das Album als Ihr eigenes heraus. Rhythmisch ist es durchaus verwegener, kraftvoller als ihre Eigenproduktionen.
Aber: "...presents outernational sounds" hätte das Album treffender heißen müssen. Die 'Collection' der Stücke ist freilich erlesen. Soul, Funk, Blues, BossaNova, HipHop, Reggae und Afro-Sounds finden hier statt, GEORGE HARRISONs 'within you, without you' wird mit Sitar im indischen Gewand vom ALAN LORBER ORCHESTRA Tribut gezollt, auf das, den Anschluss treffend, 'mathar' von den INDIAN VIBES folgt. In der zweiten Halbzeit findet endlich statt, was man in der ersten versäumte: Die Stücke kommunizieren, nachdem man eingangs von einer riddim identity in die andere geschaukelt worden ist. 
Soundtechnisch wie instrumental ist das Album sehr gelungen und hat einen ausgezeichneten musikalischen Fundus. 
Dub ist auf 'outernational sounds' leider nur kaum und wenn, nur in Ansätzen vertreten, obwohl der Klappentext auf dem Cover - öfter mal was neues - Dub in einer Aufzählung gleich als zweiten Style ausweist. 

Einen eindeutigen 'Thievery Corporate Identity-Stempel' trägt das Album eher nicht. 

Tracklisting:

1.David Snell – ’International Flight’
2.The Gimmicks – ’Ya Me Le’
3.Thunderball – ‘Vai Vai’
4.Troublemakers – ’Chez Roger Boite Funk’
5.Crazy Penis – ’3 Play It Cool’
6.Block 16 – ‘Slow Hot Wind’
7.Boozoo Bajou – ‘Under My Sensi’ (Thievery Corporation Remix)
8.Thievery Corporation – ‘Lagos Communique’
9.Big Boss Man – ‘Sea Groove’
10.Beatfanatic – ‘Cookin’’
11.Breakestra – ‘Cramp Your Style’
12.Antonio Carlos Jocafi – ‘Simbarere’
13.Major Force – ‘Re-return Of The Original Artform’
14.Karminsky Experience – ‘Shall We Dance’
15.Alan Lorber Orchestra – ‘Within You, Without You’
16.Indian Vibes – ‘Mathar’ (Discovery Of India Mix)
17.Alan Moorhouse – ‘Tokyo Expo’
18.Bobby Hughes Experience – ‘My French Brother’
19.Thievery Corporation – ‘The Richest Man In Babylon’ (Groove Corporation Remix)
20.Delroy Wilson – ‘Better Must Come'

versions
THIEVERY CORPORATION

(ESL music/Soulfood) (19.05.2006)

Nachdem sich THIEVERY CORPORATION zuletzt auf 'cosmic game' rockigen Psychedelicsounds zuwendeten, ist auf 'versions' DUB (!) - eine stets von ihnen gepflegte technische wie stilistische Soundstimulanz - gar die eigentliche Werkklammer!

Wenn die amerikanischen Remix-Könige aus D.C. ihr neues Album schon 'versions' betiteln, kann das ja auch fast kaum anders sein.
Achtzehn Stücke, drei eigene Einspielungen und fünfzehn Fremdkompositionen wurden hier bearbeitet. Ein Faktor - der übrigens ihrem Namen alle Ehre macht - fällt sofort auf: Eine Vielzahl von berückenden, charakteristisch höchst unterschiedlichen Frauenstimmen' ist stets Gegenpol zu den Dub-Experimenten in einem spannungsreichen süss-sauren Mix.

Hier, im Programm der THIEVERY CORPORATION, wohnt seit eh eine gewisse Affinität zu einer hedonistischen Männerlust am Aufreißen und Abschleppen attraktiver Wunschpartner inne. Sie machens halt so gut wie James Bond, ja besser, weil sie stereotypes Gehabe vermeiden und es ihnen trotzdem gelingt, eine eigene Linie stets durchblitzen zu lassen.  

Das 1960s-Cover ist freilich kesser Kontrast, auch wenn sie in einer Bearbeitung des DOORS-Tracks 'strange days' einmal mehr süffisant agieren.

Definitiv ist 'versions' eine köstlich versierte Dub-Platte. Ob ihre an Beliebigkeit grenzende Leichtfertigkeit ein gähnendes Makel oder ihr soundwerklich äußerst professioneller Standard wie ihre spektral glänzende Hintergründigkeit ein absolutes Muss sind, bleibt Euch, den Zuhörern, überlassen.


  
the cosmic game
THIEVERY CORPORATION

(ESL Music/SoulFood) (21.02.2005)

Neuer Longplayer des Ausnahmeduos. Musikalisches Programm erweitert um Akzente aus dem Psychedelic (Rock)-Bereich. 

Dub-Aroma of the season Autumn 2008
radio retaliation
THIEVERY CORPORATION

(ESL/Rough Trade) (26.09.2008)

This fifth album-release of THIEVERY CORPORATION (plus three remix- and three compilation-albums) is bewitching as all their albums before - a fantastic carpet ride through a variety of styles as latin, reggae and indian music, downbeat, acid jazz, trip hop and dub music as a variety of languages too.

The Zapatista-fighter on the cover, ROB GARZAs actual declarations on the liability of artists to speak out criticism in times of massive crises, inspiration references to artists like PUBLIC ENEMY, CLASH and FELA KUTI seem to promote a heavyweight and aggressive political album as we never heard by THIEVERY CORPORATION before. But no, this band was political from their beginning and this album is not more or less political as before, as their music was lightly harder on the forerunner "cosmic game" (2006) because of some album aspects on vintage psychedelia.
The issue of the band and this album now is just an image problem: not to be pegged as world music travellers, lounge barflies and soundtrack artists for wellness-addicted people and young urban intellectuals. They don´t want their music arranged as an upper class thing in anyones thinking.

"Radio retaliation" starts with 'sound the alarm', a wonderful  compliment to the pride of the small grown english dub-scene and their anti-establishment with fine musically arrangements. English soundsystems play oftenly with sirens (as a part of dub music) as a signal like "beware, we are living in a strange world", as dubheads close their letters with "blessings" and "take care".
The following "mandala" with sitar and tablas seems to appeal in a same way, as indian popmusic hides a similar solidarity thinking in it´s background. Solidarity is also the theme of the title track.
Three well-arranged partycrackers are spinning from now, 'el pueblo nuido' as a calypso-stepper (!) is extraordinary fantastic.

The tense of a politically content and party, great in the MASSIVE ATTACK-reminding "33 degree", but weak in '(the forgotten people)' - too harmless for the theme. 
To the end of the record tracks laszive as melancholic mooded female singers appear as usually stronger on their records (track 9,10,15), especially fine worked in the last track 15 'sweet tides' kicks with a "shoegazing" message. 

More skin than message, more moods than power, a "breakfast for champions", because people who want to change the world need a good breakfast like this, a real honest and fine worked record.

BG           


whip them king tubby
LINVAL THOMPSON
(Auralux/EfA) (23.02.2004)
(Neuton/Rough Trade) (05.07.2004)


Gerade noch wundere ich mich noch über die Flut an verschütt geglaubten Roots-Reggae Perlen, da flattert ohne weitere Ankündigung dieses Album in den Briefkasten. Linval Thompson, Friends, King Tubby. Hmmm, unbekanntes Label. "Resteverwertung" geht mir durch den Kopf und ich schmeiße das Teil in den Player. Und was da jetzt so ganz unaufdringlich, süß und subsonisch aus den Boxen perlt, ist wohl das absolut genialste, was   uptown"-Riddim), produziert von Linval Thompson, plus den dazugehörigen Dubs, alles gemixt vom Dub Inventor King Tubby persönlich; da kann ja nix schiefgehen! Linval Thompson gibt sich gleich fünf mal höchstselbst auch singenderweise die Ehre, komplettiert durch Horace Andy mit zwei Tracks und Johnny Clarke und Jacob Miller mit jeweils einem Track. Sämtliche Tracks sind bisher unveröffentlicht, Teil der Labelpolitik des brandneuen Auralux-Labels. Kein geringerer als David Katz - seines Zeichens Lee Perry Biograph und Reggae-Koryphäe schlechthin - hat hier seine Finger im Spiel: "The goal is to release rare and never before heard jamaican music, delivered to the highest possible sonic quality." Über dieses hehre Ziel wurde sogar weit hinausgeschossen, denn auch musikalisch ist das hier allerfeinstes Highgrade! Hört euch z.B. mal "I've got to reach home" von Linval Thompson oder "I'm in love" von Jacob "Killer" Miller an, dann wißt ihr was ich meine. Wer die Wiederveröffentlichungen von Wackies mag, wird dieses Album lieben. Höchst essentieller Roots-Reggae und dazu noch schön & informativ aufgemacht! Schon jetzt in meiner Jahresbestenliste für 2004.

Red I (courtesy of www.punkyreggae.de)

3 foot high & rising
3 FOOT PEOPLE

(Homegrown Records/Nova MD) (09.06.2006)

Ein von langer Hand vorbereitetes Nebenprojekt des schwedischen Produzenten FREDDIE KRUGER wartet mit einer jazzangehauchten Downbeat-Melange auf.

'3 foot high & rising' startet nach einem kurzen Intro mit dem aufregenden 'simply fresh', einer kessen RareGroove-artigen Nummer mit frechem, kurzatmigem Saxofon und viiiel Dubeffekten. Was hier noch beabsichtigt wirkt und kickt, eine holprig spekulierende Rhythmusarbeit, wird leider ob fehlender rhythmischer Attraktivität zunehmend zum Problem des Albums, dem auch die Lust am Dubben schnell ausgeht. 

Der Künstler mit dem scheußlichen Namen, der eine Affinität zu schräger schwarzer Musik der USA der 1970er Jahre zu haben scheint, wartet mit einer Menge geschmäcklerisch gewählter Samples und tonalen wie Sound-Reminiszenzen seiner Hörerschaft auf. Diese wirken häufig etwas glücksritterhaft verarbeitet. Es fehlt ein wenig der zarte, downbeattypische Schmelz, auf dem schräge Tonfrüchte und markante vokale Hooklines ihr aromatisches Spiel voll entfalten können.

Dagegen hält aber, dass das Projekt dem eigenen Sohnemann Eliyah gewidmet ist und eine gewisse Kinderaugen-Perspektive mit einer herzhaften Lauflerncharakteristik ihm absichtlich innewohnt. Das "Nebenprojekt" entspricht in Titel und Name der Widmung. 
So ist die zweite, voll überzeugende Nummer des Albums das beschauliche 'childs play': Eingeleitet von monstertapsigen Keyboards a la PARLIAMENT und begleitet von Handclap-Rhythmen steht das kieksige Lachen beim kindlichen Spiel im Zentrum. 

Das ist aufmerksam und liebenswert. Nach 'j.a.c.' von TOSCA aus dem letzten Jahr, auf dem gleich drei Downbeat-Väter ein gemeinsames Album zu ihrer, äh, ersten Vaterschaft bei einer verblüffenden zeitlichen Nähe dieser anmeldeten, bei dem der Albumtitel für die Anfangsbuchstaben der Sohnnamen steht, nun ein Album, das von Künstlertitel her imaginär als von Downbeat-Babies gestaltet worden erscheinen will.

Downbeat-Produzentenwesen und Niederkünfte stehen anscheinend in engerem statistischen und familiär-glücklicherem Verhältnis als bei jeder anderen musikalischen Stilrichtung. Das Musikstudio befindet sich zwischen Schlaf- und Kinderzimmer. 
Alleine die Vermarktung dieser musikalischen Nische will sich nicht so recht aufbauen lassen...
    


Dub-O-Rama of the season Summer 2007
aelita
TIED & TICKLED TRIO

(Morr Music/Indigo) (04.06.2007)

Melancholia. Glockenspiel, Xylophon, Melotron, no brass, no assembled jazz-improvisations on big bows: The new album of the bavarian TIED & TICKLED TRIO starts really unusually.
It all began on a roughly special-concepted live session in Munich at the Hausmusik-Festival. The session was frenetic celebrated by the audience - so the musicians played encouraged under high tension. 

This tense leads to the unplanned birth of this new album. But: 'Aelita' is, just like as their fantastic album 'electric avenue tapes' (2001), which goes also back on live tracks, not really a live album. All titles got new arranged, edited and processed by easy going hands in three days.

'Aelita' is named after the first russian science-fiction film of the year 1924, a film under the influence of expressionism and maybe the first international remarkable science-fiction-film of all time.
Three 'miniatures' of the album feature the title name: The intro, track 4 and the final track are cautiously taken on sweet bells as written above. But the 'space night' (name of the night program of the Bavarian TV) of this TIED & TICKLED TRIO-album leads to a private view of understanding space, not in a scientific or a religious way: It leads to the secret world of private kindness, free worlds of individual fantasies and trust problems in our ballyhooed and media-controlled world. 'Aelita' coquettes with a time of a strong developness beside the Cultural Revolution in Russia of the 1920s, a short period of ideals by individual artists who formed their spirits to -isms: Russian Formalism, Futurism and Expressionism. But the power of the system leads to an end of the free speech of artists and criticians, as we know: Some of them died of hunger as 'Chlebnikov' (track 6).
'Aelita' is a lightful album, reminding about artists and scientists in bad historic times but appelling too on the young people of today, to live an open minded life, not a life of betrays for the dictation of power.
In this way the track 'you said tomorrow yesterday' (track 2) is full of cultural pessimism, but especially 'tamaghis' (track 3) goes stretcha fetcha into dub like we never heard it before by the ACHER-brothers, total off-beat, looking for reggae-links in outa space. 'Other voices, other rooms' (track 7) rocks really on drums and bass, and 'a rocket debris cloud drifts' (track 5), named after the title of a 'photo of the day' by NASA, is really disturbed between influences of the german krautrock-band CAN and CONSOLE´s (member of TTC with solo projects) skizzes-works.
'Aelita' is a definitive selfish working and minded album, but taken in it's best way: Take controls of yourself, and: Enjoy!

BG

 

std.
TIGER HIFI

(Island/Universal) (28.09.2007)

tino´s dub select
TINO´S DUB SELECT

(
Quatermass/Alive) (18.07.2003 EfA/15.03.2004)

Erstveröffentlichung von TINO´S DUB SELECT in Deutschland, auf die man bereits auf dem BABYLON IS OURS-Sampler aufmerksam werden konnte. Zusamenstellung aus ihren ersten beiden US-Veröffenlichungen, die auch dort nur in sehr kleiner Auflage erschienen sind. Die Crew betreibt einen sehr dance-orientierten Funk/Dub-Sound mit irre tiiiefen Bässen und aufregenden Effekten. Mit von der Partie ist JACK DANGERS von der EBM/Electro-Legende MEAT BEAT MANIFESTO, an die Sound und Rhythmen gelegentlich erinnern. Geheimtipp!


the highpriests of vocals and thundering
TOGETHA BROTHA SOUNDSYSTEM

(Eigenvertrieb) (Juni 2004)

the highpriests of vocals and thundering II
TOGETHA BROTHA SOUNDSYSTEM
(Eigenvertrieb) (August 2005)

BAMBU und DOWNPRESSA sind TOGETHA BROTHA SOUNDSYSTEM: Zwei Musiker aus Utrecht, die sich auf Dub im Geiste KING TUBBY´s eingeschworen haben. 

Das erste, was auffällt, ist die klangliche Schlichtheit des Albums. Das Duo kommt mit spartanisch wenigen Sounds aus und schafft sich soundtechnisch eine schlanke 'corporate identity', was das Interesse des Hörers auf das vielfältige und intensive Dubbing lenkt. Dabei kommen Drums und Bass tief und mächtig rüber. Im Dub hat die Kunstfertigkeit, die beide Musiker an die Nacht legen, ein reich entwickeltes Potenzial, Kraft und Tiefe. Rhythmisch und melodisch ist 'the highpriests of vocals and thundering' damit beabsichtigt gleichförmig. Bei aller Orientierung am Old School Dub schlagen BAMBU und DOWNPRESSA einen ganz eigenen Weg ein, was man dem Instrumental-Album schon nach den ersten drei Tunes anhört.  

So legen TOGETHA BROTHA SOUNDSYSTEM mit ihrem Debut ein dichtes, atmosphärisches uns geschlossenes Album vor und bleiben auch auf ihrem Folgealbum dem eingeschlagenen Weg treu.  

Sowohl auf ihrer Homepage wie auf mehreren freien Download-Pages kann man ihre Einspielungen - und nicht nur die dieses Albums - downloaden. Es wurden allerdings nicht alle Tracks dieses Albums ins Internet gestellt.

big blue story
TOR.MA IN DUB

(Iono Music/Nova MD) (02.10.2008)

Psychedelic, dub & progressive music in a rhythm tense of techno & off beat riddims - a wide variety. TOR.MA is a young musician/producer from the mexican playa del carmen-area, his myspace address is "tormaspace".
jump high (from the roots to the stars)
TOR.MA IN DUB

(xx) (11.03.2010)

dub-aroma of the season summer 2005

J. A. C.
TOSCA

(!K 7/Rough Trade) (06.06.2005)

Ein wunderbar vor sich hin schwebendes Downbeat-Album, wie es  Liebhaber des Sommers milder Stimmungen gerne mögen, ist dieses Album geworden, dass sich durchaus an seinen Vorgängern messen lässt.

S
oll der Titel der Platte gar auf einen Geheimcode hinweisen? Ach nein, J, A und C stehen für die neugeborenen Söhne Joshua, Arthur und Conrad des Duos RICHARD DORFMEISTER und RUPERT HUBER.
Von solch musikalischen Vaterschaften wie auf dem Opener 'rondo acapricio', einem Vertreter des leichtfüßigen, elegant modernen Dub, lasse ich mich gerne begeistern und verzaubern. 

Wir werden in eine musikalische Welt eingeführt wie in ein gut geführtes Sortiment eines edlen Wiener Cafés. Von TOSCA gewohntes, anspruchsvolles, sahniges Ambiente, manchmal  etwas selbstverliebt, aber nicht selbstgerecht und stets  gegen den Strich einer Manipulations-Musikalität werkelnd. Toscas neues Album wirkt klar und auch dann abgeklärt, wenn sie in ihren Downbeat-Zinnobereien auch mal tief in Jazz, Funk und Blues eintauchen; sich einen Spaß damit erlauben, Sängerinnen und Sänger aus ganz anderen Ecken der (musikalischen) Welt anzurufen und einzuladen. Lasst euch überraschen!        

Ein leichter Luftzug einer gewissen musikalischen Unverbindlichkeit durchzieht freilich 'J. A. C.', ist aber auch Programm, das diesem Werk ob seiner handwerklich reizenden Reife und seiner erkennbaren Federführung keinen Streich spielt.

Vielleicht weist 'J.A.C.' weniger Innovationen als die Vorgängeralben des Duos aus - aufgrund der gegenwärtigen neuen familiären Melodien und durch die fast erzieherisch wirkenden Federführungen der einzelnen Tracks spielt das aber keine Rolle. 


souvenirs
TOSCA

(Klein Records/ Rough Trade)

Remixes von 'j.a.c.', dem ausgezeichneten Album, das im Sommer 2005 Dub-Aroma bei Dub-o-Rama war.

Vermeintlich verwegene und eigensinnige Remixe des Albums von musikalischen Freunden, manche davon durchaus kokett mit dem Original spielend, wechseln sich mit eher banalen Interpretationen ab. 

tracklisting
1.John Lee Huber (Burnt Friedman MIx)
2.Superrob (Frost & Wagner Mix)
3.Heidi Bruehl (Plantlife's Love Philosophy Mix)
4.Rondo Acapricio (DSL Mix)
5.The big sleep (Señor Coconut Mix)
6.Zueri (Lindstrom & Prins Thomas Nordic Flavour Mix)
7.Superrob (Henrik Schwarz Mix)
8.John Lee Huber (Rodney Hunter Mix)
9.Pyjama (Stereotyp Mix #1)
10.Heidi Bruehl (Makossa & Megablast Mix)
11.Pyjama (Stereotyp Need No PJ's Mix)
12.Superrob (Haaksman & Haaksman Mix)
13.Naschkatze
14.Souvenir
15.Forte (Urbs Mix)
16.Damentag (Madrid De Las Austrias Mix)

 
toscadelhi9.jpg (2542 Byte) delhi9
TOSCA

(
!K7/Rough Trade) (24.02.2003)

Eine Doppel-CD mit jeder Menge Ambient Dub!

no hassle
TOSCA

(!K7/Alive) (17.04.2009)

Mit 'no hassle' legen TOSCA ihr inzwischen fünftes Album (neben nochmal so vielen Remix-Alben) vor und bewegen sich damit noch weiter weg von der  einst von ihnen mitinszenierten Wiener Dub-Schule.

Fluffige Klavierakkorde, schnarrende Stahlseiten, gelegentlich mal ein Percussion-Loop, gesprochene Samplings, gesummte Melodien: Chill-Musik, die fast ohne Beat daherkommt, transparent, hauchzart, minimal. Beruhigungstee statt Milchkaffee, Tonstudien statt Songs - ein Album, das selbst Ambient-Fans als zu ruhig erscheinen könnte.

Das Album ist auch in einer erweiterten Version als Doppel-CD erhältlich, die allerdings um einiges teurer ist. Bemerkenswert ist, dass 'no hassle' nach Erscheinen die deutsche Top 100 geentert hat (Platz 81).

BG 


pony no hassle
TOSCA

(G-Stone/Soulfood) (02.04.2010)

Remix-Album des aktuellen 'no hassle'-releases.

tea time
TRATOSPHERE

(Eigenvertrieb) (08.01.2010)

Dritter LP-Release des Luzerner Trios, das aus der Spannung von Ambient-Music, Jazz und Dub-Ingredienzen seine Stärken zieht.

War ihre letzte LP "bazar bizar" mit ihrer Betonung des Dub noch von einem englischen Labelpartner gesignt, kommt "tea time" im Vergleich deutlich entspannter, luftiger daher. 'Tea time', eine trancige, jazzrockige Präsentation, bei der die Grenzen zwischen Komposition und freier Spiellaune aufgelöst erscheinen, ist echte musikalische Zauberei.
Zwischen raffinierten rhythmischen Wechseln, die zwischen vertrautem Viertakt-Beat und exotischen Varianten stets reiten, entsteht ein Sog, der mächtig beeindruckt, den Hörer in einen schwebenden Zustand versetzt.
Doch ist der zauberhafte Traum zuende, scheint man sich an kaum etwas zu erinnern. Es bleibt kaum etwas haften, wie das halt bei Träumen so ist. 
Doch TRATOSPHERE haben vor dem Aufwachen noch etwas vorangesetzt: den "mord im bootshaus". Eine Aufmerksamkeit erregende, experimentelle, fast an die Schlussstücke der Band CAN in den 1970ern erinnernde Geschichte, deren viele Soundwechsel die LP konterkariert und schlüssig an die deutsche Krautrock-Geschichte der 1970er Jahre andockt. Aus dem handwerklich hervorragenden Fluss, aus dem das entspringt, ist der Schlusstrack das eigentliche Meisterwerk auf 'tea time'.   

Gemischt wurden diese Teezeit-Absprachen und -einspielungen der Schweizer Musiker vom Münchner Dub-Mixmaster UMBERTO ECHO, der sich - wohl auf Wunsch der Band - zurückhaltend gab: 'tea time' weitaus weniger dubby als als der Vorgänger 'bazar bizar'!

BG


the trentemöller chronicles
TRENTEMÖLLER

(Poker Flat/Rough Trade) (28.09.2007)

Was der Elektronik-Dance-Pionier TRENTEMÖLLER aus Dänemark mit seinem Debutalbum "the last resort" ausgelöst und eingespielt hat, ist enorm. 

Sein musikalisches Programm, seine Einflüsse hat er tief in die psychedelische Ära der 1960s und 1970s hineinverstrickt, ohne die zeitgenössische Electro-Konkurrenz aus den Augen zu lassen und stets mit frischen Ideen zu überraschen. Dub ist dabei stets eingewobener Part seiner Musik.
Mit der Doppel-CD 'the trentemöller chronicles' legt er nun frühere Samplerbeiträge, B-Seiten von Maxisingles, frühes unveröffentlichtes und eingesprengt auch aktuelles Material vor.



  
turtlebaydubdecade.jpg (15307 Byte)
dub decade
TURTLE BAY COUNTRY CLUB

(Island/Universal) (04.03.2002)

Ein bunter Reigen sehr smooth treibender, relaxter Mixes aus dem Hause ARFMANN.

MATTHIAS ARFMANN remixt eigene Stücke des TURTLE BAY COUNTRY CLUBs sowie Produktionen befreundeter und produzierter Acts (PATRICE, ABSOLUTE BEGINNERS und JAN DELAY, ZION TRAIN u.a.) in einem sommerhellen und wunderbar leichten Sound quasi für eine nette Golf-Partie oder einen Segeltörn zusammen.

Mein Anspieltip ist der flockig-leicht webende, einfach 'dub' betitelte Remix eines D.l. IRIES-Tracks, das ich stellvertretend für die Luftigkeit des Samplers nennen möchte. Die Stücke sind fast alle um die vier Minuten lang.

Dass aber TURTLE BAY COUNTRY CLUB jenen gleichnamigen Golfclub auf Hawaii als Ihre zweite Heimat auserkoren haben, wie das Cover suggerieren möchte, darf jedoch bezweifelt werden.

MATTHIAS ARFMANN remixt eigene Stücke des TURTLE BAY COUNTRY CLUBs sowie Produktionen befreundeter und produzierter Acts (PATRICE, ABSOLUTE BEGINNERS und JAN DELAY, ZION TRAIN u.a.) in einem sommerhellen und wunderbar leichten Sound quasi für eine nette Golf-Partie oder einen Segeltörn zusammen.

Mein Anspieltip ist das flockig-leicht webende, einfach 'dub' betitelte Remixchen eines D.l. IRIES-Tracks, das ich stellvertretend für die Luftigkeit des Samplers nennen möchte. Die Stücke sind fast alle um die vier Minuten lang.

Dass aber TURTLE BAY COUNTRY CLUB jenen gleichnamigen Golfclub auf Hawaii als Ihre zweite Heimat auserkoren haben, wie man auf dem Cover suggerieren möchte, darf jedoch bezweifelt werden.


tvs2.jpg (9097 Byte) tvs 2
TRANCE VISION STEPPERS

(Fünfundvierzig/Indigo) (
29.01.2003)

E
s steht zwar nirgendwo auf der CD der Projektname drauf, sondern nur der Titel, aber der Einführung halber nenne ich ihn mal. Vielleicht auch deshalb, weil diesmal Musiker FE WOLTER sich lediglich Gäste für die einzelnen Tracks eingeladen hat. Die letzte TRANCE VISION STEPPERS, damals als elektronisches Nebenprojekt der fantastischen und leider aufgelösten Hannoveraner Dub-Reggae-Aktivisten THE VISION gestartet, ist nun auch einige Jährchen (acht genau) her. Seitdem hat sich FE WOLTER auch mit verschiedenen anderen Projekten ins rechte Licht gerückt: mit PRE-FADE LISTENING, CHIN CHILLAZ, PFL und diversen Remixen.

"tvs 2" ist eine medidative Angelegenheit. Die Moogtöne und Loops in Track 2 lassen aufhorchen: Ist das nicht...? Es ist KLAUS SCHULZE, mit dem WOLTER auf 'testdept' eine sehr interessante Trance-Begegnung eingeht.
'Bro Dub' in Zusammenarbeit mit PHILLIP von ROTHKIRCH erinnert an 90er Sachen von RICHARD H. KIRK.
Mit zunehmender Spielzeit gewinnen immer mehr die Dubs die Oberhand. Mit 'no bad offica' gibt es gegen Ende der Platte gar einen kraftvoll heiteren Abstecher in FE´s alte Gefilde des  Dub-Reggae.

Eine vielschichtige und dabei ungemein stimmige Nachtplatte, die in den Raunächten bei Dub-O-Rama heavy rotierte.

the last resort
TRENTEMÖLLER

(Poker Flat/Rough Trade) (06.10.2006)

Statt einer Review mal reinhören: www.myspace.com/trentemoeller

TRENTEMÖLLER aus Dänemark setzt sich richtig zwischen alle Stühle: Ambient, Downbeat, Drum & Bass, Dub, Dubstep, 1960s Psychedelia, TripHop... und formt seinen ganz eigenen Style: "the last resort" ist ein wahres Wunderwerk musikalischer Phantasie, lichtvoll und schräg-unkonventionell zugleich.

'The last resort' verkauft sich dabei ungemein gut auf dem Markt, was, augenzwinkernd bemerkt, auch daran liegen könnte, dass TRENTEMÖLLER einfach verdammt gut aussieht...

twilightcircusdubplates3.jpg (23825 Byte) dub plates vol. 3
TWILIGHT CIRCUS DUB SOUND SYSTEM

(M Records/Cargo) (24.06.2002)

Seit über sieben Jahren macht RYAN MOORE, der einstige Kopf der Industrial-Legende LEGENDARY PINK DOTS nun die Musik, die der Bandname verrät. Und auch "Dub Plates vol. 3" ist nicht so trocken auf Anerkennung durch befreundete DJs und Sound Systeme ausgerichtet, wie es der Titel des Albums vermuten läßt. Vielmehr erinnern wohltemperierte Analog-Klänge, Vibes und Grooves an die Pionierzeit des englischen Dub der frühen 80er, wie z.B. die NEW AGE STEPPERS.
Dabei läßt die fette Soundqualität und Transparenz des Albums keine Wünsche offen und liefert sehr reizvolle Kontraste zu den damals grandios aufspielenden Pionieren der alten Dub-Schule. Ebenfalls von besonderem Reiz: die analogen Synthi-Sounds.


dub-aroma of the season winter 2004

foundation rockers
TWILIGHT CIRCUS DUB SOUND SYSTEM

(M Records/Cargo) (15.12.2003)

Eigenes Label, dichtes Veröffentlichungstempo: das TWILIGHT CIRCUS DUB SOUND SYSTEM lässt seit 1995 kein Jahr aus, um seine Fangemeinde mit vorzüglichen Dub-Plates und mächtigen Alben, analog eingespielt und prächtig aufgenommen im Geiste KING TUBBYs, zu erfreuen. 
Das neue Album 'foundation rockers' hält nun eine ganz besondere Überraschung bereit: Die Tunes wurden von großartigen Reggae-Sängern  wie BIG YOUTH, LUCIANO, RANKING JOE, MYKAL ROSE und anderen eingesungen.

'Foundation rockers' wird vom einem eindringlichen 'love is what we need' von Legende BIG YOUTH, der bereits in den 1970er Jahren große Hits hatte, eröffnet. Einer eher souligen Nummer, die vor allem durch coole Bläsersätze der ASWAD-Hörner auffällt, die auf dem Album noch zweimal als die MIGHTY THREE HORNS großartig in Erscheinung treten. Vorlaufzeit, die folgend von der Dub-Version des Stückes das Thema einläutet: großartige Dubs mit exzellentem Gesang und wunderbaren Melodien. Mit 'what we got to do' liefert darauf LUCIANO den schönsten Tune ab, der ebenfalls sehr soulful ist. Die CD liefert als Bonus gar noch eine Akustik-Version des Titels mit, ebenfalls traumhaft schön. Aktuelleren Strömungen folgend kommt dann RANKING JOE mit dem Dancehall-kompatiblen DJ-Cut 'world in trouble' rüber. Diese fünf Tracks der A-Side sind mit das Großartigste, was das abgelaufene Jahr in Dub zu bieten hatte; durch den späten VÖ-Termin (15.12.) nun aber in dieses Jahr als Dub-Aroma der Saison gerutscht. 
Die B-Side mit BROTHER CULTURE und MYKAL ROSE ist ebenfalls großartig und wirkt stark als Reminiszenz an die hohe Zeit des Dub um 1980.

'Foundation rockers' zeichnet sich durch eine stimmige Atmosphäre, spacige, aber sehr warme Dubs aus und wird dank seiner Vocals-Beiträge auch ein Publikum interessieren, das den aktuellen Dub ein wenig aus den Augen verloren hat. Das Dub-Publikum selbst wird davon begeistert sein: Dub-O-Rama jedenfalls ist restlos begeistert. 

History:
Der Kanadier RYAN MOORE begann seine musikalische Karriere bei den LEGENDARY PINK DOTS, einer kultigen Industrial-Band anfang der 1980er Jahre. Damals hieß Industrial noch Experimentierfreude und Eigenwilligkeit, absurdes und modernes Theater auf die Musikbühne übertragen. Einige dieser damaligen Acts standen Reggae und Dub sehr nahe. 
Mit Gründung des TWILIGHT CIRCUS DUB SOUND SYSTEMS folgt MOORE seitdem alten Spuren des jamaikanischen Dub, nicht ohne die dialektische Phantasie seiner Pioniertage vergessen zu haben. Mit seinem in Amsterdam ansässigen Projekt suchte er immer die Auseinandersetzung, den Austausch mit DJs und Sound Systems und fand schon früh Anerkennung in der Szene mit Dubplates, die vielleicht mehr zur Verbreitung seines Namens beitrugen als seine konzeptionellen Veröffentlichungen.
Trotz seiner technisch betonten Retro-Ausrichtung ist RYAN MOORE ein gewissenhafter Neuerer gemäßigter Art: Die Gewinnung der oben genannten Sänger für seine aktuelle Veröffentlichung spricht da eine starke wie sensible Sprache.
 

dub from the secret vaults
TWILIGHT CIRCUS

(Roir/Cargo) (01.06.2004)
remixed: dubwise
TWILIGHT CIRCUS DUB SOUNDSYSTEM

(M Records/Cargo) (19.07.2004)

Remix-Album der großartigen "foundation rockers"-LP.

Tracklisting:

1. Big Youth - Love Is What We Need (GCorp Disco Roots Remix)
2. Ranking Joe - Don't Follow Babylon (Blood And Fire Meets Wai Wan Remix - 'Dub Shop Style')
3. Twilight Circus - Mega Hall (Steven Stanley Remix)
4. Mykal Rose - No Burial (Rob Smith Remix)
5. Ranking Joe - World In Trouble (Vibronics 'Ska Boom' Remix)
6. Luciano - What We Got To Do (GCorp Remix)
7. Michael Rose - Throw Some Stone (Disciples Remix)
8. Twilight Circus - Session (Mad Professor Remix)
9. Michael Rose - No Burial (Manasseh Remix)
10. Brother Culture - Foundation Rockers (Disciples Remix)
11. Luciano - What We Got TO Do (Zion Train Remix)
• 12. Luciano - What We Got To Dub (Zion Train Remix)
• 13. Brother Culture - Foundation Rockers Dub (Disciples Dub Mix)
• 14. Twilight Circus - Session Dub (Mad Professor Dub Mix)

remixed: abstract beats
TWILIGHT CIRCUS DUB SOUND SYSTEM

(M Records/Cargo) (02.11.2004)

Keine Jahreszeit ohne TWILIGHT CIRCUS-Veröffentlichung: Diesmal waren zwölf Musiker und Crews aus der Elektronik-Ecke eingeladen, sich TWILIGHT CIRCUS-Bändern anzunehmen und ihren gestalterischen Interpretationen freien Lauf zu lassen.

Der Titel 'remixed: abstract beats' im Vergleich zu dem des Vorgängers 'remixed: dubwise' kann kaum treffender sein: Die hier sich gebärdenden 'Remixe' sind allesamt alptraumbehaftet; die bezogenen Tracks sind nur für echte TWILIGHT CIRCUS-Fans wiederzuerkennen, so verfremdet sind die Riddims & Sounds. Die Interpreten sind ebenfalls den unterschiedlichsten Styles zuzurechnen. 
Voila: Wir haben es mit dem durchgeknalltesten Dub-Album des Jahres zu tun - ein solches ist es allemal. 

RYAN MOOREs musikalische Anerkennung hat ja tiefere Wurzeln als seine Beschäftigung mit analogem Roots-Dub seit TCDSS: Die alte 1980er Industrial-Szene, die als gesellschaftskritisch verwegenes Modul heute mehr mit antistylishen Elektronik-Tüftlern zu tun hat als mit den Fräsmaschinen amerikanischer Studioideen, die den Metal-Mainstream suchen - eben dem Stuff, der sich heute Industrial nennt..

Von ABINTRA aus Toronto kommt mit dem Opener 'carlton' der wohl sinnlichste Track des Albums, transzendentes Weltmusik-sequenzer-theater; der PATRICE SCOTT (Sparklehorse) -Mix von 'rolling thunder', also aus der Indie-LowFi-Scene, wurde zum Trance-Track.

Halten wir uns zunächst an dem fest, was wir in Dub-Kreisen kennen/bekannt sein könnte: JACK DANGERS mixt im MEAT BEAT MANIFESTO-Remix von 'highway' eine Art Abspann für eine etwa kommende DAVID LYNCH-Space-Film-Oper zurecht, und UCHIDA NAOTYKI (Mixmaster of DRY & HEAVY) weist auf sein psychedelisches Didgeridoo-Projekt hin: irre, spannend, abgefahren. Ebenso großartig der 'fams'-Remix von JACKDRAG aus LA, der einen Bogen zum Opener zurückspannt. 

Ansonsten: Dschungelmythen, die sich an Deine Psyche ranschleichen wollen, housiges, low-fi electro, elegisch-sphärisches, absichtlich-schleifendes Timbre, aber auch zwei Total-Ausfälle, die der Klingelton-Paranoia der Gegenwart verhaftet sind. Ein absichtlich weit weltoffenes Werk, das ein Resumee von sich weist.

  
various artists    
Tribal Futures.jpg (15720 Byte) TRIBAL FUTURES - THE WAY AHEAD
sampler

(Echo Beach/Indigo) (2001)

Die in London sitzende Organisation "survival", die sich für die Belange und das Überleben der indogenen Völker (Ureinwohner) weltweit einsetzt, hat mit "Tribal Futures-The Way Ahead" eine sehr interessante musikalische Arbeit angeregt. Englische Electronic- und Dub-Künstler bekamen oder stellten sich die Aufgabe, musikalische Aufnahmen der "tribal people" zu bearbeiten. Die Vorliebe der Dub-, Ambient- und Electronic Beat-Künstler für rituelle Kontexte in Rhythmik und Suggestion geht auf "tribal futures - the way ahead" hochinteressante Auseinandersetzungen und Reibungen mit den musikalischen Formeln indogener Völker ein. Dass die musikalischen Rituale dieser Völker eine direkte Inspirationsquelle für DJs, Musiker und Mischtechniker sind, darf nicht nur vermutet werden: Das ist seit Jahrzehnten so.

"Tribal Futures - The Way Ahead"  ist dabei eine gelungene Mischung aus Outchill-Sounds und fetzigen Tanznummern. Die CD beginnt mit drei sehr behutsamen Adaptionen, die auch der Weltmusik-Fraktion angeraten seien: FRONT LOOP, ZION TRAIN und SOUNDS FROM THE GROUND lassen sich von Gesängen und Rhythmen der Himbas aus Namibia, der kanadischen Innu und der malaysischen Penan & Iban inspirieren und sich dabei selber ruhig von Ihnen treiben.
Ab Track 5 wird es dann kräftiger, auch härter. Die Jummas aus Bangladesh sind mit einem Kinderlied vertreten, aus dem sich eine Improvisation der SUNS OF ARQA, remixt von THE ORB, entwickelt. Ein Ambient-Stomp der Younger Brother entwickelt sich auf einem Thema der Kogi-Indianer und die Aborigines bieten die Grundlage für eine Techno-Nummer YOTHU YINDIs im LEFTFIELD-Remix. Schließlich sei noch "conga fury" der Bushmen von Botswana hevorgehoben. im Original in den Diskotheken schon lange zuhause, in der hiesigen Bearbeitung von JUNO REACTOR ob seiner hypnotischen und schieren rhythmischen Kraft geradezu umwerfend.
Insgesamt elf vorzügliche, trance-ige Tanz- und Chillout-nummern. Kaufen, tanzen, träumen.   

Viele dieser Völker sind auch weiterhin vom Aussterben bedroht, werden Ihrer Lebensgrundlagen und -räume beraubt, von skrupellosen Menschen und deren Organisationen terrorisiert und ihren Regierungen im Stich gelassen oder gar vertrieben. 


www.survival-international.org
     
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