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1973-84

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method to the madness
MAD PROFESSOR
(Trojan/Rough Trade) (15.08.2005)

Bereits über 25 Jahre produziert MAD PROFESSOR exzellenten Dub. Anlass für Trojan Records, eine Werkschau des großartigen Dub-Meisters auf Doppel-CD vorzulegen.

Die erste CD präsentiert weitgehend chronologisch Tracks, die unter seinem eigenen Namen veröffentlicht worden sind. CD 2 präsentiert einige seiner besten Remix-Auftragsarbeiten. Dem Einsteiger in die Welten des Dub bietet die VÖ einen exzellenten Überblick über sein Schaffen und deshalb sehr zu empfehlen. 
Alle anderen sollten sich erst einmal die Tracklist anschauen und vergleichen, wie viele der Tracks bereits in ihrem Besitz sind, ob sich die Anschaffung lohnt oder nicht.

    
madprof-mars.jpg (8150 Byte) from mars with dub
MAD PROFESSOR meets MAFIA & FLUXY

(Ariwa/Zomba) (10.06.2002)

Cover und Titel mögen vielleicht ein mehr an Aggressivität und Digitalism suggerieren, doch dem ist - positiverweise - nicht so. "From mars with dub" basiert auf einigen fetzigen Tracks der Rhythmusgruppe MAFIA & FLUXY, die vom MAD PROFESSOR (a.k.a. NEIL FRASER) mit bizarren Dubs versehen worden sind. Es hört sich an, als entstammten sie alle einer Session, doch tatsächlich wurden sie im Laufe der letzten Jahre in deren Studio eingespielt.

Gar so spacig, wie uns die einzelnen Titel des Albums suggerieren wollen, geht es auf der Platte, die sich als ersten Teil einer "sci-fi dub series" des Hauses Ariwa (= Mad Professor-Haus) ankündigt, dann doch nicht zu. Die Dubs sind wieder mal Klasse, die Basic Tracks sind kräftig, doch die Stücke sind recht kurz und entwickeln nicht so recht ihre Bögen. So sind die Basics nirgends pur, nirgends völlig verfremdet anzuhören - was sich bei einem rein instrumentalen Album ja anbietet - Dubs und Basics scheinen stets im gleichen Verhältnis zu stehen.
Auch, wenn das Album als Gesamtvergnügen dadurch etwas getrübt ist: In puncto Sound und zahlreicher witziger Details und Effects kommt der Hörer voll auf seine Kosten.



CRAZY CARIBS DANCEHALL DUB
Mad Professor feat. Mafia & Fluxy and Sly & Robbie
(RAS/Rough Trade) (25.01.2005 GB)

Es ist eine heitere Begegnung von aufregendem Dub Reggae-Material mit 'Carribean sounds' geworden, überhaupt kein Dancehall-Thing, einfach nur eine neue verwegene Sache des verrückten Professors. Carribean vibes und Dub - ein absolutes Novum!

Mit SLY & ROBBIE wie mit MAFIA & FLUXY fing MAD PROFESSOR die Heiterkeit karibischer Sounds mit ihren Ölfässertrommeleien ein und mixte daraus eine Dub-Platte mit dem Image eines Samplers, der karibische Music, Dancehall und Dub zwar auf seine Fahne schreibt, aber eine eigenwillige Begegnung karibischer wie dubtechnischer Klischees geworden ist, die köstlich zu amüsieren versteht. 

Ein scherzendes Album Album mit viel Licht, aber eine Begegnung zwischen Dancehall und Dub findet hier keineswegs statt. Der Begriff Dancehall soll hier Kunden ziehen, obwohl alleine die Namen SLY & ROBBIE ausreichen sollten - auch hier scherzt der Schein das Sein.

Titel wie 'bengali dancehall dub', 'madras curry dub', 'pagwah dub' und andere belächeln dabei die falsche Interpretation westeuropäischer Eroberer vor 500 Jahren, einen neuen Zugang zu Indien gefunden zu haben - heitere Anspielungen auf Falschheiten der Weltordnung auch unserer Zeit. 

'CRAZY CARIBS DANCEHALL DUB' ist eine handwerklich interessante wie gelungene Sache, der es zuweilen aber an ein bisschen mehr Herzhaftigkeit und Biss mangelt.

 
manasseh_steplikepepper


Dub-Aroma der Saison:
Frühjahr 2003
Sommer 2003

 

step like pepper
MANASSEH meets THE EQUALIZER

(
Select Cuts/EfA) (21.03.2003)

Die Avantgarde des Dub: Geschichte und Eigensinn. Rootstreue und Verwegenheit. Musikalische Bilderreize von Jazz bis Ska. Nichts kann die Welt der Bass-Space mehr bewegen, als Vertrautes neu zu kaleidoskopieren und dabei stilistisch tabulos und mutig zu sein!
NICK MANASSEH und JEREMY THE EQUALIZER legen mit "step like pepper" ein kaum vergleichbares Werk vor, das raffiniert neue Referenzen setzt.

Der Titel täuscht: Schnelle, dancehallartige Rhythmik findet auf 'step like pepper' nicht statt. Eine mutige Veröffentlichung, die so gar niemandem Referenz zollen und eigene Wege bahnen möchte, stets mit ungewöhnlichen Sounds und Dubs zu überraschen weiß und Titel um Titel die Richtung ändert.

Mal sind es Flöten, deren Spirit einen an strange Hippie-Jazz-Platten aus den 70ern erinnern lässt wie in 'amun ra' und 'touch we', mal überrascht ein fulminanter Ska-Rhythmus voller Flow und Roots in 'skenga' oder eine tiefschwarze 'night train version', die mit einem 5/4-Rhythmus und pittoresker Soundgestaltung brilliert. 'Underground' erinnert gar an die TEMPTATIONS. Dann wieder Gespenster-Dub - in den Klangfarben scheint immer etwas Bristol-Sound durch - bis hin zu Polizeifilmszenarios auf 'bonafide'.

NICK MANASSEH begann 1986 mit Produktionen für Sound Systems und startete bald sein eigenes Label 'Riz', auf dem seine Debut-LP mit JEREMY THE EQUALIZER erschien. Vielfältige Kontakte stellte er her: Acid Jazz Records, Columbia/Sony, die Band Stereo MCs, um nur die eindrucksvollsten Namen für Aufträge zu nennen. Zuletzt auch SEEED.

Seine 96er Veröffenlichung 'shining', leider nicht mehr erhältlich, kokettierte mit Acid Jazz, dem als Community-Event wie als Stilbezeichnung kaum Bedeutung geblieben ist. 'Step like pepper' wühlt tiefer im Jazz und stellt dabei auch Bezüge zu dub-typischerem Roots Reggae her.

Ungewöhnlich ist, dass 'step like pepper' als Neuerscheinung von der Lizenzenwerkstatt "select cuts" veröffentlicht worden ist. Für alle, die collagenartige Klanggestaltung im Dub schätzen und sich gerne überraschen lassen, sei diese LP wärmstens empfohlen.


no protection
MASSIVE ATTACK vs. MAD PROFESSOR

(Circa/Virgin) (1995)

Verschlingendes, verschlungenes Monster!

Vorausgegangen war die zweifellos sehr anspruchsvolle, aber verhaltene, stellenweise gar schal-zahme 'protection' von MASSIVE ATTACK mit riesigen Abverkäufen, aber doch sehr gedämpftem Echo in der Kritik. Der Auftrag, dieses Werk frei nach seinen Vorstellungen remixen zu dürfen, hatte auf MAD PROFESSOR mit Sicherheit die elektrisierendste Wirkung seines Lebens.


Was MAD PROFESSOR aus den Masterbändern herausholte, ist purer Schamanismus, gepaart mit konzentrierter geistiger Energie. 'No protection' wurde zur meistgefeierten Dub-LP der 90er Jahre. Die Kölner Musikzeitschrift Spex listete sie in ihren Jahrescharts unter den Top 5, welche andere Dub-LP war dort mal in den Jahres Top 50?

Sie wurde auch die mit Abstand meist verkaufende Dub-LP. Dazu trug die riesige Anhängerschaft von MASSIVE ATTACK bei, die sich mit dem Kauf dieser LP die langen Wartezeiten auf VÖs ihrer Lieblingsband verkürzte und nicht immer glücklich mit diesem Kauf war (hehe), sowie das Midprice- und gelegentliche Low-Price-Angebot der CD seit Veröffentlichung.



vice versa
MAUXUAM

(Interchill/Import) (09.05.2008)
drumquestra
LARRY McDONALD

(MCPR) (02.06.2009)

LARRY McDONALD ist ein bekannter und seit 40 Jahren aktiver jamaikanischer Schlagzeuger, der bereits 1973 in die USA ausgewandert ist, aber weiterhin auch der Szene seines Heimatlandes verbunden blieb. Mit BOB MARLEY, PETER TOSH, BUNNY WAILER, BAD BRAINS, GIL SCOTT-HERON und vielen anderen hat er zusammengearbeitet.    
An diesem Album ist einiges außergewöhnlich! Trotz seiner Herkunft wird es weder vom OffBeat des Reggae und trotz seiner Profession noch von seinem Drumspiel diktiert. 

In seinem 'drum orchestra', das über 20 zusätzliche Percussion-Instrumente mit ins Spiel bringt, ist sein Schlagzeug eingebunden und spielt seltener eine dominante Rolle als die häufig zu hörenden Congas und Marimbas. Rhythmisch ist es eine Mischung aus afrikanischen und karibischen Beats - nur gelegentlich spielt der OffBeat eine Rolle. 

"Drumquestra": Neben dem Schlagwerk nehmen die Vocals eine gleichberechtige Rolle ein, mit Texten und gesprochenen Tags, die Fragen aufwerfen wie die zur Narrativität des Trommelns - vielleicht als zunehmend in ihrem Selbstwert unverstandene, doch erhabene Kunst. Viel Scat-Gesang: Das Textpotenzial von 'drumquestra', angesiedelt zwischen beschwörenden Formelwiederholungen (set the children free) und fragestellender Erklärungssuche zu einer Art Politik des Trommelns, geben dem Titel der Platte Ihren Sinn. Stylisch in der Texteingliederung orientiert an GIL SCOTT-HERON und den legendären LAST POETS (die im letzten Track 'got jazz?' auch namentlich erwähnt werden) erlaubt sich LARRY McDONALD so ein wunderbar kokett-arrangiertes Spiel mit dem linken Kollektivgeist der 1970er Jahre, seiner Erfahrung als Musiker über die Jahrzehnte und dem World Music-Pool today. 

Der Künstler selbst: "I wanted to take elements from everywhere, because all drums from Cuba, Africa or Brazil are family. I knew that ryhthms from many places could work together and make a whole different texture. I wanted to take Jamaican rhythms I was familiar with, like kumina and rasta and weave them together into into something old but new."

Die Vibrations zwischen ancient drums und angedachtem pseudoakademischen Drum-Seminar zu vermitteln, dieser Flow ist LARRY McDONALD dabei vorzüglich gelungen, doch 'drumquestra' und diesem wunderbar zusammengetrommelten Orchester ein Gesicht zu geben, eher nicht - wobei das Booklet so informationsreich zu beteiligten Musikern wie ein Filmabspann erscheint. Zu  dokumentarisch ausgereizt, zu plakativ tribal, zuwenig Biss - auch ob eines irgendwie selbstlos ausgeblendeten Eigensinns, wo doch diese erste Eigenveröffentlichung nach so viel Jahren Biz hörbar ein persönliches Anliegen war! Da hätte etwas mehr Style, hätten mehr Wiedererkennungswerte und Handschrift, und durchaus auch ein paar eitle Schlagzeugkapriolen mehr Zug zu einem echten Gelingen von 'drumquestra' verschaffen können.

BG    


 
back to mount zion riddim
MCPULLISH

(www.mcpullish.com) (Summer 2008)

New McPULLISH one riddim CD featuring vocal cuts by LUCIANO, CHEZIDEK, FANTAN MOJAH, GINJAH, NINJA FORD, RED LION, JUDGE, AIMANN RAAD plus four different dub versions and instrumentals! MP3-release!

Solide Sache, die sich vor allem an Produzenten, Sänger und Musiker wendet: Ein Stück mit acht verschiedenen Gesangseinspielungen und vier Dub-Versionen. Hier reizen die Unterschiede zur Auseinandersetzung. Gesangsstyles werden auf einem Riddim vergleichbar. Nicht selbstverständlich, dass sich ein Superstar wie LUCIANO auf ein solches Spiel einlässt.

BG

totalmente ensamblado (night owl dub part 8)
MCPULLiSH

(Charlie´s Records) (26.08.2008)

Der Untertitel verräts: insomnia-bedingte Einspielungen eines Dub-Homeboys aus Texas, die achte...

Acht Tracks vom eigenen Herd, zwischen brauchbar und überflüssig, gut gemeint und nervig; Tracks die man eher auf einer Reggae-Community-Download-Seite vermuten würde, denn als achte (!) LP eines Dub-Privatiers, aber jedem, was ihm gefällt.


in dub
MEAT BEAT MANIFESTO

(Canada-Import
) (21.01.2004)
autoimmune
MEAT BEAT MANIFESTO

(Planet Mu/Neuton Medien/Rough Trade) (07.04.2008)
meditronica
MEDITRONICA

(RareNoise/Import) (08.06.2009)

Aktuelles Projekt von ASHTECH (bass, keyboards) und PIER PAOLO POLCARI (keyboards), zwei junge, aus Italien stammende Musiker und Produzenten, die in London der besseren Arbeits-, Publikums- und Vertriebsbedingungen ihr Exil suchten. 
Auf diesem gleichnamigen Debutalbum weben MEDITRONICA eigenwillig mediterrane Vibes in einer musikalischen Melange aus Ambient, Electronica und Dub.

Im Gegensatz zu ASHTECH´s Debut-Album 'walking target' aus dem letzten Jahr, das auf dieser Page gebührend gefeiert wurde, sind hier Grundstimmung und Tempo sehr moderat und relaxt. Die Dub-Arbeit ist auch hier als vorzüglich hervorzuheben: Manchmal stampfen kleine Dub-Monster durch eine lichtvolle Inszenierung, stets entstehen raffinierte, elegante tonale Landschaften neu und ziehen wie auf einer Reise vorbei.
Dabei konnten als Gäste der bekannte Gitarrist ERNALDO BERNOCCI, aus Brooklyn der nicht minder bekannte Keyboarder DUB GABRIEL und als Vocalists POPPY KINLOGH und RAIZ gewonnen werden, die auf einzelnen Tracks gut gesetzt agieren. 
MEDITRONICA beeindrucken vor allem durch ihre sinnliche Eleganz, wie ich sie schon lange nicht mehr auf einem Dub-Album vorgefunden habe. Alle musikalischen Momente wirken sehr überlegt eingesetzt und passend arrangiert, als hätten beide schon seit Jahren auf dieses Album ideell hingearbeitet. Die Musikalität dieses Duos ist wirklich bemerkenswert.

BG      


   
sports
MELK

(Statler&Waldorf/Alive)
(18.04.2005)
unit of resistance
RAZ MESINAI´S BADAWI

(Roir/Cargo) (15.02.2008)

RAZ MESINAI ist bekannt als Komponist, Produzent und Multiinstrumentalist der Avantgarde-Szene New Yorks, im Spannungsfeld von JOHN ZORN und der immer noch ausstrahlenden No Wave-Szene der frühen 1980er Jahre, multikultureller Musikexperimente, egomaner Interpretationen des Dub (in seinem Projekt SUB DUB) bis hin zum Interesse ob des aktuellen Andockens von Dubstep in New York.
Das eigenwillig-politische Musikprojekt "unit of resistance" trägt nun seinen Namen wie Spitznamen (BADAWI bezeichnet 'ihn' wie seine Combo) und lässt einige Fragen zu.   

2004: Im Vorfeld der Wiederwahl des republikanischen Präsidenten George W. Bush findet eine massive Kampagne seiner Partei im Madison Square Garden statt, die von der Mehrheit der Stadtbevölkerung als Affront gedeutet und von massiven Protesten in der Stadt begeleitet wird. 
Gleichzeitig spielt eine befreundete, der NY-Intelligenz entsprechende Musik-Clique in einer zehnstündigen, freien Instrumental-Session ihre musikalische Wut aus. Teile der Mitschnitte legte MESINAI Freunden für eine Bearbeitung vor, um aus der Wut danach (Bush wurde ja mit Stimmen im vierstelligen Bereich mehr in diesem 250 Mio. Land gewählt) eine präzisere Wut zur Wahl davor vorzulegen.

Dieses Projekt ist einerseits Selbstdarstellung ob der unzählig vielen Musiker, die an diesem Solidaritäts-Projekt beteiligt sind, trotzdem trägt es seinen Namen. Auf der anderen Seite wäre es ohne die Energie RAZ MESINAI´s zum Projekt "unit of resistance" nie gekommen.
Nach den einführenden Worten in 'gates of chaos' erwarten den Hörer zahlreiche Experimente mit orientalischen Meldieführungen und Instrumenten, die der Herkunft des Compilators entsprechen. Von der erwähnten zehnstündigen Session, von der man freilich dichten instumenalen Druck erwarten könnte, gibt es keine Eindrücke. DJ SPOOKY samplet BUSH-Kommentare, legt Disco-Rhythmen vor, nimmt orientalische Folklore auf und samplet "Jihad" in einer merkwürdig profanen Weise.
Dubstepper KODE 9 rast schneller als von ihm tempi-gewohnt am Thema vorbei, als wolle er sich aus der Sache rausziehen mit einem völlig kommentarlosen Eindruck zum Thema, zu dem KRENG instrumental eine deutlichere, tonal konventionellere Sprache spricht, deute die Töne! 'knife the etherics' von FILASTINE ist dann wieder moderner in der Verschmelzung von orientalischem Gemüt und westlicher Experimentierlust.   
Auch die folgenden Tracks bleiben kunst- und selbstverliebt und lassen die Fragen offen, ob diesem Werk dem Anspruch gemäß wirklich sinnreich Genüge getan worden ist.  

Im letzten Track des Werkes legt JUAKALI mit 'crows' eine raffinierte Mischung aus kurvenreichem Gitarrensampling, afroamerikanischem Beschwörungszauber (vocals) und Dubstep-Energien vor. Der NYC-Dubstep-Organisator wills wissen und hat hiermit den Toptrack des Albums abgeliefert!

BG


opus in dub minor
MINIMAN

(Hammerbass/Nova MD) (16.06.2006)
mystery in a cup of tea
MOODORAMA

(Audiopharm/SPV)
(06.06.2005)
message in the dub
MOSSMAN & BUNNY

(Dispensation/Cargo) (26.07.2004)

Der Kanadier MOSS 'MOSSMAN' RAXLEN ist hierzulande weitgehend unbekannt. Sein viertes Album, zusammen mit seinem Freund und Mentor BUNNY aufgenommen, ist sein erstes Album in Dub und besticht durch seine ausgezeichnete Produktion.

Seit langem ist MOSSMAN Bewunderer der großen jamaikanischen Dub-Heroen KING TUBBY, LEE PERRY & AUGUSTUS PABLO. Die Idee, selbst ein Dub-Album einzuspielen, kam ihm durch sein Erleben des Eissturms 1998, der ja für viele Kanadier eine echte Grenzerfahrung war. Das musikalische Material greift auf die LP 'message for the world' von JUDAH & JAH CHILDREN BAND zurück, deren Mitglieder im Booklet auch als Musiker aufgeführt sind. MOSSMAN & BUNNY steuerten noch Melodica, Keyboard und Percussion bei und produzierten das Ganze zu einem kraftvollen Dub-Remix-Album. Anfang 1999 war die Produktion bereits beendet, das Album wurde in Kanada aber aus ghettopolitischen Gründen (?!) zunächst nicht veröffentlicht und kam erst dieses Jahr auf den Markt.

MOSSMAN & BUNNY spielen und produzieren ihren Remix eines unbekannten, im Original wohl schon sehr schönen Albums eng an ihre erwähnten Vorbilder der 1970er angelehnt. Musikalische Ideen und Produktionstechnik sind hier auf sehr ansprechendem Niveau, so dass Fans des jamaikanischen Dubs voll auf ihre Kosten kommen. 
'Die kanadische Antwort auf LEE PERRY' wurde in ihrem eigenen Land bereits gescherzt. Es bleibt unklar, ob MOSSMAN & BUNNY diese 'Meisterprüfung' zu einem Dub-Act ausbauen wollen oder diese Veröffentlichung ein Ausflug war, um sich und ihren Fans Kreativität zu beweisen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es aber ein von einem Eissturm inspiriertes Dub-Album bisher noch nicht gegeben.   



mungoshifibrotherculture.jpg (18484 Byte) meets brother culture
MUNGOS HI-FI
(Dubhead/Indigo) (12.08.2002)
 various artists    
meteosound.jpg (8490 Byte) METEO SOUND
sampler

(Select Cuts/EfA) (03.05.2002)
More Dub Infusions.jpg (27304 Byte) MORE DUB INFUSIONS
sampler

(Sonar Koll/Zomba) (04.03.2002)

Eine nach dem Line-Up bemerkenswerte Zusammenstellung des Berliner Club-DJs Daniel Haaksman. Promo ist leider vorbei und CD liegt Dub-O-Rama nicht vor. Gewichtung: Dub abseits von England und Roots mit Schwerpunkten Frankreich, USA und Techno. 'Tag am Meer' als original instrumental, Spoken Words von WILLIAM S. BURROUGHS auf dem GUS VAN SANT-Track "millions of images". Wurde KING TUBBY tatsächlich von BURROUGHS geistig beeinflusst?

MUZIK CITY / THE STORY OF TROJAN
various artists

(
Trojan/Rough Trade) (13.10.2003)

4er-CD-Set und nach '35th Anniversary' die zweite Geburtstagsveröffentlichung des Labels zu ihrem 35-jährigen Jubiläum.

Die ersten beiden CDs bieten die klassischen Trojan-Hits auf den ersten zwölf Jahren des Labels auf, die dritte viele Cover von Pop- und Soulsongs, die vierte schließlich Raritäten, Perlen und Unveröffentlichtes aus dem Archiv des Hauses. 

Ein 52-seitiges Booklet lädt allerdings ob seines grell-bunten Layouts nicht gerade zum Lesen ein. Dafür gab´s ja eine ausführliche Trojan-Story im Riddim-Magazin.
     
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